Außer der alten Pfarrkirche auf dem Nikolausberg, die vom Friedhof umgeben ist und zu der die im frühen 18. Jahrhundert errichteten Sieben Fußfälle hinaufführen, gab es in beiden Ortsteilen je eine Kapelle. 1570 war die Spanger dem hl. Eremiten Antonius geweiht (1884 abgebrochen), die Dahlemer dem hl. Hubertus. Letztere besteht noch und hat zusätzlich den hl. Wendalinus als Patron. Von der alten Pfarrkirche ist nur mehr der Turm erhalten. In der angebauten Friedhofskapelle befindet sich eine wertvolle barocke Grablegungsgruppe von 1643, die nach 1802 aus der damals abgerissenen Himmeroder Abteikirche nach Spangdahlem kam. Die heutige Pfarrkirche St. Nikolaus im Ortsteil Spang wurde 1874/75 erbaut (Architekt Heinrich Bruck, Wittlich). Weihbischof Heinrich Feiten vollzog am 17. Juni 1889 die Konsekration.
Spangdahlem „St. Nikolaus”
Geschichte
Der Ort Spang wird zuerst im Jahre 1254 in einer Dotationsurkunde des Ritters Philipp von Dudeldorf genannt und der Ort Dahlem um 1220 als Dalheim und 1228 als Dailheim sicher bezeugt. Das Weistum (ländliche Rechtsquelle) von Spang aus dem Jahre 1518 nennt den Erzbischof von Trier Hochrichter und Schirmherr der beiden Orte. Im Weistum des St. -Simeon-Stiftes in Trier von 1518 ist zu lesen, dass Spang den Zehnten an den Pfarrer von Gransdorf zu liefern hat. Das Landkapitel Bitburg weist im Visitationsprotokoll von 1570 die Kapellen des hl. Antonius Einsiedler in Spang und die des hl. Hubertus in Dahlem, beide Filialen von Gransdorf, nach. Bereits 1738 hat Spangdahlem einen Vikar und einen Friedhof, der damals wie Heute um die ehemalige Pfarrkirche von St. Nikolaus gelegen ist. Bei der Neuorganisation der Diözese Trier blieb Spangdahlem 1803 bischöfliche Pfarrei, erhielt jedoch kein Pfarrgehalt. Bürgermeister und Gemeinderat bedankten sich 1806 bei Kaiser Napoleon für die Ernennung von Spangdahlem zur Sukkursal-(Hilfs)-Pfarrei. Sie war 1808 Binsfeld zugeordnet. Bis 1930 gehörte Hof Hau und Hof Raskop als Filiale zu Spangdahlem. Am 30. April jeden Jahres findet in Spangdahlem eine alte Gelübdeprozession zu Ehren der heiligen Firminus, Ferreolius und Quirinus statt. Mit den Pfarreien Arenrath, Binsfeld, Herforst und Landscheid bildete Spangdahlem bis 1974 das Dekanat Oberkeil und gehörte dann bis 1998 zum Dekanat
Kyllburg-Speicher. Eine weitere Neuordnung der Dekanate erfolgte mit dem im Jahre 2002 eingeleiteten Reformprozess. Seit dem 01.04.2004 gehört die Pfarrei mit den Pfarreien Binsfeld, Herforst und Speicher als Seelsorgeeinheit zum Dekanat Bitburg. Nach Inkrafttreten des Strukturplanes 2020 im Bistum Trier gehört Spangdahlem seit dem 01. September 2011 zur Pfarreiengemeinschaft Speicher.
Orgel
1934 erhielt die Pfarrkirche Spangdahlem eine Orgel der Firma Michael Weise aus Plattling als Opus 362. Die vollpneumatische Orgel erstreckt sich in sechs Registern auf ein Manual mit Pedal.
Disposition
Manual | Pedal |
Prinzipal 8' | Subbass 16' |
Gedeckt 8' | |
Salizional 8' | |
Querflöte 4' Larigot 2 f. |