Die heutige Pfarrkirche „Maria Königin” wurde in neugotischem Stil 1909/10 erbaut (Architekt Heinrich Renard, Köln). Vom Vorgängerbau blieb nur der spätmittelalterliche Turm erhalten. In den Hochaltar von 1926 wurde ein Tabernakelaufbau aus dem Jahre 1747 eingefügt. Bischof Michael Felix Korum konsekrierte das Gotteshaus am 4. Juni 1917.
Dudeldorf „Maria Königin”
Geschichte
Die Orte Ordorf und Dudeldorf bilden heute eine Zivilgemeinde, besitzen aber jeweils eine eigene Pfarrkirche: St. Martin in Ordorf und St. Maria in Dudeldorf. Die Martinskirche in Ordorf stammt vermutlich aus fränkischer Zeit. Vor 1000 entstand in Dudeldorf eine Marienkirche, die später eigenständige Pfarrkirche wurde.
Dudeldorf (erstmals 815 erwähnt) erhielt 1345 von König Johann von Böhmen die Stadtrechte. Reste der Stadtmauer und zwei Tore zeugen davon. Seit 1226 ist ein Pastor in Dudeldorf belegt. Bis zur Visitation 1569/70 war unklar, ob Dudeldorf eine eigenständige Pfarrei oder Filiale von Speicher war. Obwohl alle Sakramente gespendet wurden, beanspruchte der Pastor von Speicher Einfluss. Die Seelsorge in Dudeldorf wurde dennoch eigenständig wahrgenommen.
Ein besonderes Recht hatte Dudeldorf im 17. und 18. Jahrhundert: Die Pfarrei wählte ihren Pfarrer selbst, wobei jeder Haushalt eine Stimme und der Burgherr zwei Stimmen hatte. Letzter gewählter Pfarrer war Johann Jakob München (1794–1808). Unter französischer Verwaltung (1794–1814) war Dudeldorf Hauptort eines Kantons, doch die Kantonskirche befand sich in Speicher. 1802 kam Dudeldorf zum Bistum Metz und kehrte 1821 zum Bistum Trier zurück.
Seit 2013 gehört Dudeldorf zur Pfarreiengemeinschaft Speicher im Dekanat Bitburg. Am 1. Januar 2023 wurde die Pfarrei Dudeldorf aufgelöst und Teil der neuen Pfarrei Speicher St. Peter und Paul. Die Pfarrkirche behielt ihren Patronatsnamen und ihr Inventar, verlor aber ihren Rang als Pfarrkirche.
Orgel
Nachdem die Vorgängerorgel an die benachbarte damalige Pfarrkirche Ordorf abgegeben wurde, erbaute die Firma Michael Weise aus Plattling 1933 eine vollpneumatische Orgel als Opus 357. Das Instrument umfasst 19 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.
Disposition
I Hauptwerk | II Schwellwerk | Pedal |
Bordun 16' | Geigenprincipal 8' | Principalbass 16' |
Principal 8' | Nachthorn 8' | Subbass 16' |
Quintatön 8' | Salicional 8' | Zartbass 16' |
Gedackt 8' | Querflöte 4' | Oktavbass 8' |
Spitzflöte 8' | Rohrquinte 22/3' | Zartflöte 8' |
Oktav 4' | Blockflöte 2' | |
Rohrflöte 4' | Oboe 8' | |
Mixtur 2' 3-4 f. |