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Auw an der Kyll „Mariä Himmelfahrt”

Kirche Auw

Eine Kirche wird bereits um 1330 erwähnt. Die Pfarrkirche hatte Maria zur Patronin, wie es die Visitationsakten von 1570 bezeugen. Der große Pilgerzustrom aus dem Trierer und Luxemburger Land führte dazu, dass die Kirche 1738/39 völlig neu, größer und schöner, erbaut wurde. Baumeister waren die Brüder Sieberger aus Dudeldorf, deren Vorfahren aus Tirol stammten. Die Wallfahrtskirche erhielt eine wertvolle spätbarocke Ausstattung mit drei Altären.

Am 1. Januar 2023 erfolgte die Aufhebung der Pfarrei Auw und ein Zusammenschluss mit der neu errichteten Pfarrei Speicher St. Peter und Paul im pastoralen Raum Bitburg. Die Pfarrkirche verliert mit der Errichtung der neuen Pfarrei Speicher St. Peter und Paul zum 1. Januar 2023 ihren Rang als Pfarrkirche und wird Kirche der neu errichteten Pfarrei Speicher St. Peter und Paul. Die Kirche behält ihren Patronatsnamen und ihr Kircheninventar.

Geschichte

Die Sage von den „Drei Jungfrauen von Auw” verbindet die Ursprünge des Ortes und der Marienkirche im Kylltal mit der Zeit des Frankenkönigs Dagobert I. (+638/39). Erstmals erwähnt wurde „Ouwe” in einem Besitzverzeichnis der Abtei St. Maximin (12. Jh.). Auw entwickelte sich aus einer Großpfarrei (vermutlich St. Martin Schleidweiler) und wurde Pfarrort für Auw, Hosten und Wellkyller Mühle. Zu dieser Zeit bestand der Ort nur aus Kirche, Pfarrhaus und „Maximinerhof”.

Ab 1712 wurde die Marienkirche durch die Gründung einer Marienbruderschaft unter Pfarrer Nikolaus Dichter (1709–1752) zu einer Wallfahrtskirche. Schnell erlangte der Ort durch Berichte über Wunderheilungen und Gebetserhörungen, wie die Heilung eines Blinden 1735, überregionale Bekanntheit. Besonders bei Augenleiden wird „die Muttergottes von Auw” bis heute angerufen. Der Hauptwallfahrtstag ist der „Krautwischtag” (Sonntag nach Mariä Himmelfahrt).

Das Gnadenbild, ursprünglich im Hochaltar, ist eine Figur der Himmelskönigin mit Jesuskind aus dem 18. Jahrhundert. Es wird am „Krautwischtag” in einer feierlichen Prozession durch den Ort getragen.

Im 18. Jahrhundert blühte die Wallfahrt mit Prozessionen aus der Umgebung und von Mosel, Saar und Ruwer. Aufklärungszeit und französische Revolutionsherrschaft führten jedoch zu einem Rückgang. Nach 1794 gehörte Auw zum Bistum Metz, später wieder zu Trier (1821).

Die eigenständige Pfarrei Auw endete 2004. Seit 2013 gehört sie zur Pfarreiengemeinschaft Speicher. Am 1. Januar 2023 wurde die Pfarrei aufgelöst und Teil der neu gegründeten Pfarrei Speicher St. Peter und Paul.

Orgel

Die Kirche in Auw ist ausgestattet mit einer einmanualigen Orgel der Firma Christian Gerhardt & Söhne aus Boppard und wurde 1926 erbaut. Die pneumatische Orgel umfasst fünf Register auf einem Manual und Pedal.

Disposition

Manual Pedal
Principal 8' Gedacktbass 16'
Gedackt 8'  
Rohrflöte 4'  
Dolce 4'